Generation-X

Kennen Sie noch den Begriff der „Schlüsselkinder“?

Die Generation X, das sind die Gruppe der Menschen, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurden. Oft als Schlüsselkinder bezeichnet, weil beide Elternteile arbeiten mussten, sind sie die wohl anpassungsfähigste Generation. Ihr Motto ist „Leistung muss sich lohnen“.

Die GenXer noch analog aufgewachsen und wurden im Laufe Ihres Lebens immer mehr digital geprägt – sie sind auch sogenannte „Digital Migrants“: vom Wähltelefon über das Klapphandy bis hin zum Smartphone, vom Brieffreund über E-Mail zu Facebook – sie haben alles von Anfang an miterlebt und mitgeprägt. Hand hoch: wer erinnert sich noch an die Geräusche des ersten Modems und die erste versendete Email?

In Deutschland gerne auch als „Generation Golf“ bezeichnet, war der Weg dieser Altersgruppe fort vom traditionellen, sicherheitsliebenden und konservativen Weg der Babyboomer, da deren Erfahrungen nicht zur Bewältigung der auftretenden Herausforderungen dienen konnten. Denn die Generation X wurde durch vielfältige, nie vorher dagewesene Ereignisse geprägt: AIDS, Tschernobyl, Ozonloch, Waldsterben, Kalter Krieg, Mauerfall und Wiedervereinigung, Zusammenbruch der Sowjetunion etc.

Da sie die ständigen Veränderungen nur mit einem hohen Maß an Toleranz und Annahme von Tatsachen und Menschen ermöglichen konnten, ist diese Altersklasse offen für neue Möglichkeiten. Sie gilt als pünktlich, diszipliniert und fleißig, oft werden Menschen dieser Generation besonderes Einfühlungsvermögen, Freundlichkeit und die Fähigkeit zur Problemlösung attestiert.

Die Generation X hat für sich gelernt, dass Fehler kein Zeichen von Schwäche und Inkompetenz sind und stellt Fragen. Sie hat die Werte vorheriger Altersgruppen weiterentwickelt und aus „macht Euren Job wie gehabt“ ein „wir machen das gemeinsam besser“ ausgebildet.

Prägend für diese Generation waren Freiheit, Leistung, Disziplin, Aufwärtsstreben und berufliche Möglichkeiten im Ausland – zugleich waren die Anforderungen hinsichtlich Flexibilität und Mobilität an sie höher als je zuvor in einer anderen Altersgruppe.

Obwohl die geburtenstarken Jahrgänge der GenX zwar die größte Kohorte in Deutschland stellen, fehlt Ihnen doch gleichzeitig demografisch bedingte das Druckpotential („die Macht der kleinen Geburtenzahlen“) und sie sind daher oft unzufrieden, wenn den jüngeren Arbeitnehmern der rote Teppich dort ausgerollt wird, wo sie noch dienen und buckeln mussten.

Denn als junge Arbeitnehmer waren sie oft durch die starren Hierarchien in Unternehmen gehemmt, die Konkurrenz untereinander war oft groß, da es in häufig viele Bewerbungen auf wenige neue Plätze gab. Aktuell ist diese Altersgruppe nun in der Lebensmitte angekommen: neben dem Beruf sind Kinder, Familie, Haus, Eltern und deren Pflege ihre zentralen Themen.

Doch wieder werden die Zukunftsaussichten unsicherer, auch bedingt durch soziale Einschnitte und politischer Reformen. Zeitgleich müssen sie die digitale Transformation wuppen und sich mit den Change Prozessen auf Grund der aus der Arbeitswelt ausscheidenden Babyboomer auseinandersetzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Generation X auf Grund Ihrer Erfahrungen gerne ein bisschen das Beste aus jeder Welt wählt. Ihre Offenheit und Toleranz macht sie im aktuellen Generationenkonflikt zwischen den Babyboomern und der Generation Z daher unverzichtbar, um das berufliche Miteinander der unterschiedlichen, auf dem Arbeitsmarkt aktuell vertretenen, Altersklassen auch im kommenden Jahrzehnt noch effektiv und zukunftsorientiert zu gestalten.